Welche Endprodukte werden häufig in Kunststoffhohlkörpern verpackt, die mittels Spritzblasverfahren hergestellt werden?
Kunststoffverpackungen, die mittels Spritzblasverfahren bzw. Injection Blow Molding (IBM) hergestellt werden, eignen sich insbesondere für die Verpackung von flüssigen und pulverförmigen pharmazeutischen Produkten, von Tabletten aller Art, von kosmetischen Produkten, Körperpflegeprodukten sowie Nahrungsmitteln und Nahrungsmittelergänzungen.
Grundsätzlich sind fast alle Formen von Flaschen, Behältern und Tiegeln möglich. Es können Gebinde mit kleinen wie auch mit grossen Mündungen hergestellt werden. Die hohe Öffnungsqualität sorgt dafür, dass sich die Verpackungen im Gegensatz zum Extrusionsblasverfahren (Extrusion Blow Molding, EBM) auch für Inhalte eignen, die dicht und trocken gelagert werden müssen. Dank der flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten, etwa im Vergleich zum Spritzgiessen sowie zum Streckblasen bzw. Spritzstreckblasen (Injection Stretch Blow Molding), aber auch dank der nahtlosen Verpackungen, eignet sich das Spritzblasverfahren auch für hochwertig verpackte Konsumgüter.
Dank des hochvariablen Inhaltsmenge zwischen ca. 1 und 1000 Millilitern eignen sich im Spritzblasverfahren hergestellte Verpackungen sowohl für Kleinstmengen, wie sie häufig bei Pharmazeutika in den Verkauf gelangen (Augentropfen, Ohrentropfen etc.), wie auch für Grossverpackungen, etwa im Lebensmittelbereich. Dank der geringen Toleranzen und der nahtlosigkeit im Hals- und Bodenbereich können die Verpackungen auch druckbelastet werden, was beim Extrusionsblasformen bzw. Hohlkörperblasen nicht möglich ist.
In welchen Branchen wird das Spritzblasverfahren hauptsächlich eingesetzt?
Das Spritzblasverfahren bzw. Injection Blow Molding (IBM) kann in allen Branchen eingesetzt werden, in denen günstige und dichte Kunststoffverpackungen von Bedeutung sind. Im Vordergrund stehen sicher die Branchen Pharmazie und Diagnostik, die Kosmetikbranche mit ihren Körperpflegeprodukten, die Lebensmittelbranche mit ihren Nahrungsmitteln sowie der Bereich Haushalt (Reinigungsmittel etc.). Zudem alle chemisch-technischen Branchen. Weitere Anwendungsbereiche sind problemlos möglich – fragen Sie uns!
Das Spritzblasverfahren besticht im Gegensatz zu einigen Alternativverfahren durch einen geringen Ausschuss, wodurch sich das Verfahren auch für nachhaltig und ökologisch hergestellte Massenprodukte und die Massenfertigung generell eignet.
Welches sind die zentralen Vorteile und Unterschiede des Spritzblasverfahrens gegenüber alternativen Herstellungsverfahren?
Gegenüber dem Spritzgiessen erlaubt das Spritzblasverfahren bzw. Injection Blow Molding (IBM) mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Gegenüber dem Extrusionsblasverfahren bzw. dem Blasformen besticht das Spritzblasverfahren durch eine höhere Präzision, etwa bei den Dimensionen, den Schraubverschlüssen sowie bei den Wanddicken bzw. Wandstärken, die äusserst gleichmässig sind. Dadurch variiert das Verpackungsgewicht nur minimal. Es sind Mündungstoleranzen wie beim Spritzgiessverfahren möglich.
Generelle Vorteile des Spritzblasverfahrens sind eine umweltfreundliche Produktionsweise dank einer abfallfreien Herstellungstechnologie ohne Ausschuss, die nahtlosen Boden- und Halsbereiche sowie die hohe Oberflächenqualität. Pharmazeutische Produkte können in transparenten Behältnissen verpackt werden. Zudem erlaubt das Verfahren eine hohe Kavitätenanzahl von bis zu 24 oder gar 36 Kavitäten, was die Massenproduktion begünstigt.
Die zuverlässig laufenden Formen ohne Brechen, Reissen oder Störungen erlauben eine wirtschaftliche, überwachungsarme Produktion bei weit geringeren Personalkosten als beim Extrusionsblasverfahren. Der Produktionsprozess ist reproduzierbar und stabil. Im Gegensatz zum Extrusionsblasverfahren sind keine laufenden Feineinstellungen erforderlich und es ist kaum zusätzliches Werkzeug erforderlich.
Welche Produktevolumen können mittels Spritzblasverfahren mit unseren Werkzeugen hergestellt werden?
Das Spritzblasverfahren bzw. Injection Blow Moulding (IBM) erlaubt kleinste Volumina ab 1 ml bis zu grossen Gebinden bis 1000 ml bzw. einem Liter, fallweise auch bis 2000 ml bzw. zwei Liter. Dabei kann der Mündungsbereich gut dem jeweiligen Inhalt angepasst werden. Damit können Flüssigkeiten mit kleineren Verpackungsöffnungen ebenso abgefüllt werden, wie Pulver oder Tabletten mit grossen Öffnungen. Die Gebinde sind auch widerstandsfähig gegenüber Druckbelastung.
Welche Dimensionen können unsere Kunststoffhohlkörper im Spritzblasverfahren minimal und maximal aufweisen?
Die typischen Durchmesser bzw. Ausmasse beginnen bei 12 mm x 22 mm und enden bei 100 mm x 170 mm. Allerdings sind auch davon abweichende Spezialgrössen möglich. Gerne klären unsere Spezialisten die Machbarkeit ab.
Wir benötigen Kunststoffverpackungen, können oder wollen diese aber nicht selber herstellen. Was können wir tun?
Kontaktieren Sie uns. Gerne nennen wir Ihnen mögliche Lieferanten in Ihrer Nähe, welche für Sie geeignete Kunststoffhohlkörper herstellen können.
Für welche IBM- / Spritzblasmaschinen können wir Werkzeuge zum Spritzblasverfahren herstellen?
Wir entwickeln Werkzeuge für alle am Markt erhältlichen Spritzblasmaschinen mit 3 oder 4 Stationen. Am häufigsten sind sicher Werkzeuge für die Maschnenhersteller Novapax, Jomar und Uniloy, aber auch für die zahlreichen Maschinentypen aus dem asiatischen Raum.
Für Maschinen mit welchen Schliesskräften sind Werkzeuge von POLYMOLD erhältlich?
Typischerweise verfügen die Spritzblasmaschinen, für die sich unsere Werkzeuge eignen, über Schliesskräfte von 15 bis 160 Tonnen. Wir entwickeln Werkzeuge für alle am Markt erhältlichen Spritzblasmaschinen, auch wenn die Schliesskräfte im Einzelfall davon abweichen.
Aus welchen Rohstoffen können Kunststoffhohlkörper aus unseren Spritzblaswerkzeugen hergestellt werden?
Heute gibt es vielfältige Kunststoffe, welche es erlauben, dass für fast alle Produkte ein geeignetes Verpackungsmaterial in Kunststoff gefunden werden kann. Am häufigsten stellen wir Werkzeuge zum Spritzblasen der folgenden Materialien her: HDPE (High Density Polyethylen), LDPE (Low Density Polyethylen), PP (Polypropylen), COC (Cyclo-Olefin-Copolymer), COP (Cyclo-Olefin-Polymer), PET (Polyethylenterephthalat), TPU (Thermoplastische Polyurethane), PC (Polycarbonat), PS (Polystyrol), SAN (Styrol-Acrylnitril-Copolymere) und Barex (Acrylnitril). Daneben sind zahlreiche weitere Materialien möglich. Fragen Sie uns!
Wieviele Kavitäten (Nutzen/Behälter) können unsere Werkzeuge minimal und maximal aufweisen?
Typischerweise verlangen unsere Kunden nach 1 bis 24 Kavitäten bzw. Nutzen. Möglich sind aber auch Formen mit bis zu 36 Kavitäten.
Welche Schritte umfasst die Herstellung eines Hohlkörpers im Spritzblasverfahren?
Im Wesentlichen werden drei Phasen unterschieden:
- Injektion/Injection: Das geschmolzene Polymer in einen mit einem Dorn (core pin) versehene Form gepresst, wodurch ein Rohling (Preform) entsteht, und anschliessend zur nächsten Station befördert.
- Aufblasen/Blowing: Der Rohling wird in einer gekühlten Form mittels komprimierter Luft aufgeblasen, womit der endgültige Hohlkörper entsteht.
- Ausstoss/Ejection: Nach einer kurzen Abkühlphase wird der Hohlkörper zur nächsten Station befördert. Dort wird der fertige Hohlkörper abgestreift.
Jede der drei bis vier Stationen übernimmt einen Teilprozess, wobei alle Stationen zeitgleich arbeiten.
Wieviele Werkzeuge benötigen unsere Kunden für den produktiven Einsatz?
Das hängt im Wesentlichen von der gewünschten Produktionsmenge, der Anzahl verfügbarer Maschinen, der Anzahl Kavitäten sowie in geringerem Ausmass von der erforderlichen Verfügbarkeit ab. Grundsätzlich können im Mehrschichtbetrieb bei einer grösseren Kavitätenanzahl auch mit einem Werkzeug hohe Mengen ausgestossen werden. Allerdings ist es bei absehbarem Bedarf günstiger, gleich mehrere Werkzeuge zu bestellen. Unsere Werkzeuge sind äusserst langlebig. Die ältesten im Einsatz befindlichen Werkzeuge sind weit über 15 Jahre alt.
Welche Designeinschränkungen gibt es beim Spritzblasverfahren?
Das Spritzblasverfahren bzw. Injection Blow Moulding (IBM) erlaubt weit flexiblere Formen als etwa das Spritzgiessverfahren. Es sind verschiedenste Volumina und Mündungsöffnungen möglich. Ungeeignet ist das Verfahren dagegen für Griffflaschen.
Wie lange dauert die Herstellung eines Werkzeugs zum Spritzblasverfahren?
Die Herstellung eines Werkzeugs für das Spritzblasverfahren bzw. Injection Blow Molding (IBM) dauert je nach Grösse und Anzahl Kavitäten zwischen 6 und 12 Wochen.
Wie lange hält ein Werkzeug?
Unsere Spritzblaswerkzeug sind auf Langlebigkeit ausgelegt und unterliegen fast keinem Verschleiss. Bei unseren Kunden sind Werkzeuge im Einsatz, die über 15 Millionen Zyklen aufweisen.
Welche verschiedenen Herstellungsverfahren für Kunststoffhohlkörper gibt es?
- Spritzblasverfahren (auch Spritzblasen, Injection Blow Molding, Injection Blow Moulding, IBM, IBM-Verfahren)
- Spritzstreckblasverfahren (auch Streckblasverfahren, Streckblasen, Injection Stretch Blow Molding)
- Extrusionsblasverfahren (auch Extrusionsblasformen, Blasformen, Hohlkörperblasen, Extrusion Blow Molding, Extrusion Blow Moulding, EBM)
- Spritzgussverfahren (auch Spritzguss, Spritzgiessen, Injection Molding, Injection Moulding)
Wir klären gerne für Sie ab, welches Produktionsverfahren sich für Ihre Bedürfnisse am besten eignet. Kontaktieren Sie uns.